Wenn Theorie auf Praxis trifft – mein Weg bei Bayer Pharmaceuticals
Seit November 2017 arbeite ich, Jacqueline Schwarz, als Pharmaziepraktikantin im Clinical Supply Management bei der Bayer AG in Berlin. Unsere Abteilung bildet im Rahmen der Medikamentenentwicklung die Schnittstelle zwischen der chemischen und pharmazeutischen Entwicklung und den klinischen Funktionen. Hier sind wir für den Aufbau und die Betreuung der Prüfmusterversorgung (Medikamentenversorgung) für klinische Studien aller Phasen weltweit verantwortlich. Dieser logistische und koordinatorische Aufwand wird durch enge Abstimmung mit einer Vielzahl interner Abteilungen, externen Lieferanten und den Studienteams in interdisziplinären Meetings ermöglicht.
Mitwirken in der Entwicklung
Mein pharmazeutisch-chemisches und technologisches Wissen half mir sehr bei der Arbeit mit den Kollegen der Formulierungsentwicklung und Analytik. Hier bespricht man zum Beispiel mit dem TDT (Technical Development Team) die Anforderungen an eine stabile Tablette um sie im up-scale Maßstab produzieren zu können. Zudem erhielt ich Einblicke in die Wirkmechanismen und Indikationsgebiete der potenziell neuen Bayer-Produkte und lernte das Herzstück einer jeden Pharmafirma – die Arzneistoff-Pipeline –kennen.
Aufgabenprofil eines Clinical Supply Managers
Als Leiter des Drug Supply Teams hat der Clinical Supply Manager die Hauptaufgabe, die Vorgaben des Studienprotokolls, unter Berücksichtigung der Möglichkeiten, in eine regelkonforme, termingerechte und effiziente Prüfmusterversorgung umzusetzen. Es wird besprochen, wie das Verpackungsdesign der Studie (z.B. Blister, Flaschenabfüllung, zusätzliche Medizinprodukte etc.) aussehen soll, ob eine Studie offen oder verbindet mit passendem Placebo durchgeführt und wie das Klinikpersonal und der Patient eingebunden wird. Weiterhin ist der Clinical Supply Manager extended member des klinischen Teams zu einem Produkt. Custom essay royal service.
Einblick in andere Abteilungen
Durch regelmäßige Study Team Meetings konnte ich über die Arbeit meiner Abteilung hinaus den gesamten Ablauf einer klinischen Studie etwas besser kennen lernen. In diesen großen interdisziplinären Arbeitskreisen erhält man einen umfassenden Einblick zu den Aspekten des Entwicklungsplans eines Produktes, Zeitlinien, Erfassung klinischer Parameter, ethisch/rechtliche Aspekte durch den direkten Kontakt zu allen beteiligten Berufsgruppen.
Freiheit zur persönlichen Entwicklung
Dieses komplexe Aufgabenfeld erfordert viel Organisationstalent, Mut zur fachlichen Diskussion und Spontanität bei Planänderungen. Bei der Arbeit in internationalen Teams konnte ich mein englisches Fachvokabular weiter ausbauen und lernte die Strukturen und Abläufe der Industrie kennen.
Während meiner Zeit als Pharmaziepraktikantin durfte ich sehr viele Entwicklungsprodukte in verschiedensten Studien-Phasen begleiten und kommissarisch in den einzelnen Teams die Abteilung des Clinical Supply Managements repräsentieren. Darüber hinaus war ich für die Logistik aller Bulkwaren zwischen der Produktions- und dem Verpackungsstandort mitverantwortlich. Hier war es entscheidend die richtigen Transportbedingungen zu wählen und die notwendigen Freigabeprozesse zu überwachen.
Ich bin sehr dankbar für das große Vertrauen, welches mir ermöglichte in den verschiedenen Teams mitwirken zu können und selbstständig viele Projekte zu begleiten. In meiner Zeit beim Clinical Supply Management konnte ich die Theorie über klinische Studien aus Vorlesungen in die Praxis umsetzen. Aus erster Hand durfte ich erfahren, wie viel hinter Definitionen, wie „double-dummy-Design“ und „Patienten-Compliance“, steckt aber auch wie herausfordernd es ist, sie in Studienplänen zu realisieren.
Vielen Dank für diese wertvollen Einblicke!
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