Von der Starthilfe in die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik
Mein Name ist Achraf Zammali, bin 25 Jahre alt und komme aus Tunesien. Vor viereinhalb Jahren bin ich nach Deutschland gekommen und lebe seitdem in Leverkusen. Zurzeit mache ich eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik bei der Bayer AG und befinde mich im ersten Lehrjahr.
Da ich in Tunesien mein Studium aus finanziellen Gründen unterbrechen musste, bin ich hoffnungsvoll nach Deutschland gekommen um das, was ich in Tunesien nicht geschafft habe, hier zu erreichen – einen vernünftigen Job und eine Zukunft für mich zu finden.
Als erstes habe ich ein Jahr lang einen Integrationskurs besucht und auch erfolgreich abgeschlossen. Kurz danach habe ich angefangen, als Briefzusteller bei der Post zu arbeiten. Es war mir aber gleich zu Beginn sehr klar, dass das nichts für mich ist. Trotzdem habe ich es acht Monate lang durchgezogen, da ich dadurch meine Sprache deutlich verbessert habe und meinen Führerschein machen konnte.
Also habe ich mich umgehört und recherchiert, um einen passenden Job für mich zu finden. Da ich in Leverkusen lebe, ist es sehr schwer des Bayer-Kreuz in der Mitte der Stadt zu übersehen. Jedoch wurde mir direkt von mehreren Leuten gesagt, dass es sehr schwer sei, dort einen Job zu finden. Besonders für jemanden, der erst seit kurzer Zeit in Deutschland lebt.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Ich habe trotzdem nicht aufgegeben und dachte mir: „Man verliert nichts. Entweder bekomme ich eine Chance, was ich mir sehr wünsche, oder es klappt halt nicht. Ein Versuch ist es wert.“
Mit Hilfe meiner Frau habe ich eine Bewerbung für das Bayer Starthilfeprogramm geschrieben – das ist ein berufsvorbereitendes Jahr bei Bayer. Danach ist alles sehr zügig gelaufen. Ich habe die Stelle bekommen – und nicht nur das. Bayer hat mir sogar noch einen B2 Sprachkurs angeboten, um meine Sprache zu verbessern und somit bessere Chancen zu haben, eine Stelle nach dem Starthilfeprogramm zu bekommen. Ich war sehr glücklich, dass ich bei Bayer angenommen wurde.
Starthilfe als Sprungbrett
Durch das Starthilfeprogramm konnte ich in viele verschiedene Bereiche reinschnuppern, richtig mitarbeiten und viele Fragen stellen, um mir hunderprozentig sicher zu sein, dass der Beruf, für den ich mich schließlich entscheide, der richtige ist. Gleichzeitig besuchte ich immer donnerstags und freitags die Schule. Für mich war die Schule sehr wichtig. Da ich seit ein paar Jahren raus aus der Schule war, hatte ich schon so viel vergessen. Aber langsam habe ich alles wieder in den Griff bekommen und auch etwas Neues dazu gelernt.
Nach ein paar Monaten habe ich mich dann aus dem Starthilfeprogramm heraus bei Bayer für die Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik beworben. Nach einem Einstellungstest und Vorstellungsgespräch konnte ich mir die Stelle endlich sichern.
Abwechslungsreicher Ausbildungsalltag
Direkt im folgenden September habe ich meine Ausbildung angefangen, welche in drei verschiedene Wechselphasen eingeteilt ist:
- Lehrwerkstatt: Diese Phase dauert in der Regel bis zu vier Wochen. Man lernt im Ausbildungszentrum praxisnah die Grundlagen der Elektrotechnik und alles was für den Beruf relevant ist.
- Schulphase: Diese dauert zwei bis dreiWochen und man lernt dort die zuvor erlernten Themen gewissermaßen nochmal theoretisch.
- Betrieb: Dort hat man die Möglichkeit, seine zukünftigen Kollegen kennen zu lernen, in viele verschiedene Bereiche reinzuschnuppern und etwas Neues zu erlernen. Hier kann man die Grundlagen, die man in der Lehrwerkstatt erlernt hat, direkt anwenden.
Diese drei Phasen begleiten einen im Wechsel durch die ganze Ausbildung.
Zurzeit befinde ich mich in der Schulphase. Leider müssen wir wegen der Corona-Krise von Zuhause aus online arbeiten, indem wir Schulaufgaben bekommen, die wir in bestimmten Zeiten erledigen müssen. So lernt man selbständiger zu arbeiten und zu recherchieren.
Was ich bei Bayer am besten finde ist, dass hier jeder eine Rolle spielt.
Jeder kennt seine Aufgaben und gibt sein Bestes, damit alles perfekt und in Spitzenqualität weiterlaufen kann. Alle Berufe sind gleich wichtig.
Ich bin sehr zufrieden bei Bayer zu sein und weiß es zu schätzen, eine moderne Ausbildung machen zu können. Ich bin froh, dass ich damals nicht auf die Leute gehört habe, die meinten, es sei zu schwer bei Bayer reinzukommen – denn das war einfach falsch. Ich habe mir vorgenommen meine Ausbildung zu verkürzen und mich danach als Techniker weiterzubilden.