Von China zu Bayer – Linos Weg zum dualen Studium bei Bayer
Hallo zusammen,
Mein Name ist Lino und ich habe mich 2019 für das duale Wirtschaftsinformatik-Studium bei Bayer entschieden. Die Möglichkeit, mich in Deutschland auf Studienmessen oder mich anderweitig vor Ort zu informieren, hatte ich nicht. Denn: zu dem Zeitpunkt lebte ich noch in Peking, China.
Aufgrund der beruflichen Situation meiner Eltern zogen wir als Familie (Mutter, Vater, Bruder & ich) im Sommer 2014 nach Peking. Wir hatten einfach Spaß daran, immer mal wieder was Neues zu sehen. Zuvor hatten wir bereits einige Monate in Spanien und 8 Jahre in Italien gewohnt.
Auch wenn es kulturelle Unterschiede zwischen Spanien, Italien und Deutschland gibt, war China für uns eine ganz andere Hausnummer. Ich hatte überhaupt keine Vorstellungen und keine Erwartungshaltung, da ich zuvor noch nie in China war.
Die ersten Wochen waren der Horror. Mein Hund, den wir zusammen mit unserer Katze schweren Herzens bei meinen Großeltern in Deutschland ließen, starb nur Tage nachdem wir umgezogen waren. Es war mitten in den Sommerferien, ich kannte keine Menschen in meinem Alter und hatte mit der Sprachbarriere zu kämpfen. Viele Chinesen sprechen kein Englisch und meines war mit 14 Jahren auch noch sehr ausbaufähig. Dennoch war uns allen schnell bewusst, dass es sich auf jeden Fall rentieren würde, etwas Mandarin zu lernen.
Einige Wochen später sah die Welt schon anders aus. Ich konnte mittlerweile etwas Mandarin sprechen, die Schule hatte begonnen, wodurch ich neue Freunde, neue Plätze und die Stadt zum ersten Mal wirklich kennenlernte. Ich ging bei der Deutschen Schule Peking (DSP) in die 9. Klasse. Da zum neuen Schuljahr im Schnitt etwa 20% neue Schüler*innen in die Klasse kamen, fiel es mir sehr leicht, sich dort zu integrieren. Es gehört an der DSP einfach dazu.
Mit den Jahren erlebte ich unheimlich viel, hatte sehr lustige Abende im Ausgehviertel in Peking und habe meinen chinesischen Führerschein gemacht, der mir noch mehr Ausflüge ermöglichte. Ich nahm an einer über die Schule organisierte Wüstenfahrt in die innere Mongolei Teil, machte Familienurlaub in anderen Provinzen innerhalb Chinas – aber auch in asiatischen und ozeanischen Ländern um China herum. Die Zeit in China war definitiv die lehrreichsten und prägendsten meines Lebens.
Alles schön und gut, aber nachdem ich 2018 Abitur gemacht hatte und mitten im Gap Year an einer Pekinger Uni steckte, an der ich Chinesisch studierte, musste ich mir natürlich auch die Frage stellen: Und was kommt danach?
So wie bei vielen Leute in meinem Alter, herrschte bei mir zunächst komplette Ratlosigkeit. Das einzige, was für mich feststand, war, dass ich gerne studieren will. Wo? Was? Wie? Keine Ahnung.
Also durchforstete ich das Internet, kaufte mir Zeitschriften, machte Tests und hatte somit herausgefunden, dass ich mich doch am meisten für digitale Themen und Wirtschaft interessiere. Mein Tipp, wenn Du Dich auch fragst, was Du studieren sollst: Frag nach Erfahrungen. Das, was Unternehmen und Unis im Internet angeben, hilft nur bis zu einem gewissen Punkt. Sprich Studenten an, die das ganze wirklich erleben. Dadurch versteht man erst, wie so ein Studium nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch aussieht.
Durch meine Recherche stieß ich immer wieder auf duale Studiengänge und fand die Idee dahinter ziemlich cool. Nach 3 Jahren Studium hat man nicht nur einen Bachelor in der Hand, sondern auch jede Menge Berufserfahrung. Also verglich ich duale Studiengänge im Bereich Wirtschaftsinformatik. Mir war schnell klar, dass ich gerne zu einem großen Unternehmen gehen wollte, bei dem ich auch die Möglichkeit habe, ins Ausland zu gehen und möglichst viele unterschiedliche Abteilungen zu durchlaufen.
Für Bayer habe ich mich dann entschieden, weil das Gesamtpaket aus meiner Sicht das beste war. Die Unternehmenskultur (soweit ich sie zu dem Zeitpunkt einschätzen konnte), die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen, die private FH mit nur wenigen Studenten in einer Vorlesung und natürlich auch das gute Gehalt und sämtliche Zuschüsse hatten mich damals überzeugt.
Mein erstes Bewerbungsgespräch hatte ich von Peking aus per Skype. Das war echt ne Challenge bei der leichten Verzögerung der anderen Person nicht andauernd ins Wort zu fallen. Zudem war es mein erstes Vorstellungsgespräch – dementsprechend hoch war auch die Herzfrequenz. Als ich in meinen Semesterferien dann in Deutschland war, besuchte ich noch ein weiteres Assessment, bei dem ich dann auch direkt eine Zusage bekam, die ich – ohne zu zögern – annahm.
Natürlich beobachtet man über die Zeit auch Aspekte und Strukturen im Unternehmen, die einem missfallen, das ist ganz normal. Was ich jedoch bis heute noch sehr an Bayer schätze, ist, dass man wirklich das Gefühl hat: da sitzen Menschen, die sich für einen interessieren. Nicht nur als Arbeitskraft, sondern auch als Mensch. Und das ist ein ziemlich cooles Gefühl.
Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um Dir meinen Weg von China zu Bayer durchzulesen. Solltest Du Fragen jeder Art haben, kannst Du mich jederzeit über LinkedIn kontaktieren. Vielen Dank und bleib gesund!