Duales Studium bei Bayer während Corona
Darüber, dass die Corona-Krise uns in unserer Freizeit einschränkt müssen wir nicht diskutieren, aber auch das Arbeitsleben respektive das Leben als Student bei Bayer hat sich für mich stark verändert. In diesem Blogbeitrag thematisiere ich die drei Dinge, die sich für mich als Dualer Student hauptsächlich verändert haben.
Kurz zu mir: Ich bin Justin, 19 Jahre alt und nehme am dualen Studiengang „Wirtschaftsinformatik“ von Bayer teil. In meinem dritten Abteilungseinsatz ergab sich die Gelegenheit, diesen Blogbeitrag zu verfassen. Als ich im Herbst 2019 mit meinem Studium bei Bayer anfing, gab es noch keine Corona-Pandemie. Jetzt ist sie allgegenwärtig, deshalb kann ich euch die einschneidenden Veränderungen aus meiner eigenen Erfahrung schildern.
Die erste große Veränderung ist das Arbeiten im Homeoffice. Für mich ist es ein Segen. Ich kann mir jeden Tag die Fahrt nach Leverkusen und zurück sparen, dadurch habe ich circa drei Stunden mehr Zeit am Tag. Zusätzlich ist es sehr angenehm seinen Arbeitsablauf selbst einteilen zu können. Da Bayer ein global agierendes Unternehmen ist, kommt es nicht selten vor, dass man mit Kolleginnen und Kollegen – die rund um den Globus verteilt sind - Meetings hat. Während Videokonferenzen mit Kollegen aus Asien eher morgens stattfinden, sind die Besprechungen mit Kollegen aus Amerika meistens spätnachmittags oder abends. Im Homeoffice habe ich dann die Möglichkeit, meine Mittagspause um zwei oder drei Stunden zu verlängern, damit ich zum Beispiel Sport machen kann. Danach nehme ich an den späteren Meetings teil und überschreite somit fast nie meine Regelarbeitszeit. Darüber hinaus bekommt man von Bayer, das heißt von seiner Abteilung, alle notwendige Hardware wie Laptop, Maus und Headset zur Verfügung gestellt. Somit ist es praktisch jedem möglich, von zu Hause aus zu arbeiten, ohne dass irgendwelche Mehrkosten entstehen. Die Vorteile des Bayer-Büros mit mehreren Bildschirmen, bequemen Bürostuhl und einem höhenverstellbaren Schreibtisch sind hingegen in fast keinem Haushalt zu finden. Genau aus dem Grund sehe ich das Büro nach wie vor noch als sehr attraktiven Arbeitsplatz an, vor allem wenn man zu Hause keine optimale Arbeitsumgebung schaffen kann. Ich persönlich habe das Privileg, dass ich eine sehr gute Ausstattung zu Hause habe, dies ist aber nicht bei allen Kommilitonen der Fall.
Bei der zweiten großen Veränderung geht es für mich eher um die sozialen Aspekte.
Neben einer meist besseren Ausstattung im Büro gehen auch andere eigentlich selbstverständliche Dinge im Homeoffice verloren. Ich vermisse vor allem den zwischenmenschlichen Austausch. Der kurze Smalltalk an der Kaffeemaschine oder der Besuch des Nachbar-Büros. Dieser oftmals informelle Austausch, der aber trotzdem essenziell für die Team-Atmosphäre ist, geht natürlich leider erstmal verloren. Es war vor der Pandemie immer sehr angenehm, wenn man mit seinen Kolleginnen und Kollegen Erlebnisse austauschen konnte oder sie „mal eben“ kurz um Rat fragen konnte.
Vor der Pandemie konnte man einfach mal schnell ins Nachbarbüro gehen. Jetzt in der Pandemie muss ich meistens mehrere Nachrichten schreiben, um sicher zu gehen, dass sie nicht untergehen oder sogar extra einen Termin vereinbaren. Im Homeoffice haben sich die Aspekte des Austauschs deutlich erschwert. Bayer ist sich dieser Situation allerdings bewusst und stellt den Mitarbeitern Guidelines zur Verfügung, wie man diesen fehlenden Austausch dennoch bestmöglich garantieren kann. Es gibt wöchentliche Meetings, bei denen man zusammen frühstückt oder einen Kaffee trinkt und sich untereinander austauschen kann. Meistens sind die Themen dieser Meetings auch fern ab vom beruflichen Alltag. Diese sogenannten „Kreativ-Meetings“ helfen mir besonders als Abteilungs-Neuling die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, besser kennenzulernen. Es ist schön zu wissen, welche Interessen deine Kolleginnen und Kollegen - abgesehen von Ihrer Arbeit - noch verfolgen. Dadurch hat man das Gefühl, sein Team noch besser zu kennen und auch dazuzugehören. Hierdurch werden die Zusammenarbeit und das Miteinander gefördert, und mir erleichtert es die Integration ins Team sehr. In meinen Augen kommt der virtuelle Austausch bei Bayer auf keinen Fall zu kurz, allerdings ist er trotzdem nicht immer mit einem persönlichen Austausch zu vergleichen. In den beiden Abteilungen, die ich bisher in meiner Homeoffice-Zeit erlebt habe, machte ich die Erfahrung, dass sich beide Teams sehr darum bemühten, uns Studenten gut zu integrieren. Die Führungskräfte und Teammitglieder nahmen sich auch viel Zeit, um uns Studenten an die neuen Projekte heran zu führen. Diese kommunikative Art der Teams habe ich immer begrüßt und somit war es mir auch immer möglich, mich schnell ins Team zu integrieren.
Der dritte Punkt der Corona-bedingten Veränderungen betrifft meine Zeit an der Fachhochschule. Die FHDW Bergisch Gladbach, mit der Bayer zusammenarbeitet, konnte natürlich ebenfalls nicht mehr ihren Präsenzunterricht fortführen. Also wurden die Vorlesungen online über Microsoft Teams gehalten. An den Vorlesungen kann man ebenfalls dank der von Bayer zur Verfügung gestellten Hardware problemlos teilnehmen. Die FHDW konnte ohne Unterbrechung des Lehrbetriebes den gesamten Präsenzunterricht auf Online-Vorlesungen umstellen. Ich möchte hier ausdrücklich die Dozenten hervorheben, die es trotz der erschwerten Bedingungen schafften, uns den Lernstoff gut zu vermitteln. Im Vergleich zur Arbeit im Homeoffice, also der Remote-Arbeit sind die Vorlesungen von zu Hause, das Distanzstudium, doch eine größere Herausforderung für mich. Im Arbeitsumfeld hat man Aufgaben, die man erledigen muss oder Meetings, an denen man teilnimmt. Den Vertrauensvorschuss, den man von der Abteilung im Homeoffice erhält, möchte man natürlich mit guter und sorgfältiger Arbeit belohnen. Weshalb für mich konzentriertes Arbeiten kein Problem ist. Bei den Online-Vorlesungen wiederum ist es schwierig, die komplette Vorlesung über fokussiert zu bleiben. Zu Hause gibt es ja doch viele Störfaktoren. Besonders, wenn das Thema gerade nicht sonderlich spannend ist oder ich nach drei Stunden Vorlesung auch einfach keine Konzentration mehr habe. Der Präsenzunterricht in der FHDW hat für mich eine deutlich bessere Lernumgebung geschaffen als dies zu Hause der Fall ist. Letztendlich ist alles eine Frage der Disziplin, da man am Ende den versäumten Stoff beim Lernen für die Klausur durch mühsames Selbststudium aufarbeiten muss.
Meine Erkenntnis nach einem Jahr Corona im Dualen Studium bei Bayer ist, dass das Homeoffice in meinen Augen auch nach der Pandemie ein Teil der Arbeitswelt bleiben wird.
Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass Arbeit von zu Hause aus eine sinnvolle und praktische Arbeitsform ist. Sie wird den Berufsalltag ergänzen. Allerdings sind die Vorteile des Arbeitens im Büro, meiner Meinung nach, zu groß, um komplett auf das Homeoffice umzustellen. Bei den Online-Vorlesungen sehe ich weniger Vorteile und zu große Nachteile, als dass diese Art des Lernens dauerhaft fortgeführt werden sollte. Für mich hat sich Bayer während der Pandemie als sehr guter Arbeitgeber bewiesen, der einen reibungslosen Wechsel ins Homeoffice ermöglichte. Darüber hinaus kann ich von zu Hause aus normal weiterarbeiten und mein Studium ohne Verzögerung fortführen. Diese Privilegien hat in den Zeiten der Corona-Krise leider nicht jeder. Trotzdem freue ich mich auch nach Corona wieder ins Büro zu gehen und die Kollegen wiedersehen zu können. Als Fazit aus dieser Zeit, steht für mich jedoch fest, dass für mich persönlich fünf Tage im Büro zu viel sind und ich eine ausgewogene Abwechslung zwischen Homeoffice und Büro als optimale Lösung für die Zukunft sehe.