Ich bin Chemielaborant bei Bayer, was sonst?! :)
Hallo zusammen, ich bin Florian, 19 Jahre alt und habe dieses Jahr im Juli meine Ausbildung zum Chemielaboranten beendet. Seitdem arbeite ich bei Bayer am Standort Monheim. Doch wie kam es dazu?
Ich interessierte mich schon immer für Naturwissenschaften, besonders für Chemie und Physik. So war mir schnell klar, dass ich nach meiner Schulzeit unbedingt im Labor arbeiten möchte. Also bewarb ich mich querbeet bei einigen Firmen, darunter auch Bayer. Das Angebot von Bayer konnte mich dann letztendlich überzeugen, weshalb ich hier auch meinen Vertrag unterschrieben habe. Ich war zwar nicht der Einzige, der direkt nach der Realschule eine Ausbildung begonnen hatte, doch als Jüngster in der Klasse fühlte ich mich zu Beginn etwas unsicher. Aber schon nach kurzer Zeit bildete sich eine gute Klassengemeinschaft und tolle Freundschaften.
Ich finde es immer schwer, den Beruf des Chemielaboranten zusammenzufassen, da er so vielseitig ist. Aber ich will es versuchen. ?
Die Qualität von Produkten während der Produktion kontrollieren, die Haltbarkeit von neuen Medikamenten bestimmen oder auch Explosionsgrenzen von diversen Stoffen testen – das sind alles analytische Aufgaben, die von Chemielaboranten durchgeführt werden. Das, was einem eher in den Sinn kommt, wenn man an einen Chemielaboranten denkt, ist aber wohl die Synthese: Das Herstellen neuer Stoffe z.B. wie hier bei Bayer Pflanzenschutzmittel und Medikamente. Kurz gesagt wird der Chemielaborant in allen möglichen Bereichen des Lebens gebraucht. Das alles macht es eher schwer, zwei Laboranten zu finden, die die absolut gleiche Arbeit verrichten. Schon in der Ausbildung merkt man das schnell. Im Lehrlabor werden einem viele Methoden zur Synthese beigebracht. Auch analytische Arbeiten, sei es mit Hilfe von Geräten oder ganz simpel im Reagenzglas, führt man hier selbst durch. Das ist wirklich cool!
Wie das Lehrlabor, ist auch die Berufsschule direkt vor Ort. Dort lernt man die theoretischen Hintergründe zu Reaktionen oder auch Prinzipien kennen, die hinter analytischen Geräten stecken. Allgemein lernt man natürlich viel über Chemie, aber auch Physik und Mathematik sind wichtige Themen im theoretischen Bereich. Als Azubi wird man auch regelmäßig in Betrieben im Werk eingesetzt. Dort sammelt man Erfahrungen zum alltäglichen Arbeitsleben und lernt mehr über spezielle Verfahren, die man sonst in der Ausbildung nur grob bespricht.
Da sich in Leverkusen das Ausbildungszentrum und die Berufsschule direkt zusammen im Werk befinden, ist die Absprache zwischen den Bereichen sehr gut. Die Lehrer und Ausbilder arbeiten gut zusammen, was das Lernen stark vereinfacht. Allgemein kennen sich Lehrer und Ausbilder sowohl in der Praxis als auch in der Theorie sehr gut aus und können die meisten Fragen direkt beantworten. Die Ausbildungslabors sind mit allem ausgestattet was man für die Arbeit braucht, so hat jeder die Möglichkeit, an einem eigenen Platz seine Apparaturen aufzubauen und die Versuche durchzuführen, die er bearbeiten möchte. Hat man Ideen, die die Arbeit erleichtern oder kennt man entsprechende Utensilien, wird das von den Ausbildern sehr gut aufgenommen und diese schnell eingesetzt.
Zusammenfassend hat der Chemielaborant, anders als von einigen Freunden und Verwandten angenommen, wenig mit Drogen und Sprengstoffen, als mehr mit sinnvollen und innovativen Produkten in allen möglichen Branchen zu tun. Und Spaß macht es auch noch!
Bis bald,
Euer Florian ?