Biologielaborant in Zeiten von Corona
Zunächst einmal möchte ich mich gerne vorstellen. Mein Name ist Julia Volkert und ich bin 21 Jahre alt. Ich wohne in Köln und habe 2018 eine Ausbildung zur Biologielaborantin bei Bayer am Standort Wuppertal begonnen. In Richtung Biologie habe ich mich entschlossen zu gehen, da mir dieses Fach schon immer viel Spaß bereitet hat.
Als 2010 eines meiner Familienmitglieder an Krebs verstorben ist, habe ich mir fest vorgenommen, einen Weg zu finden, um den Krebs heilen zu können. Natürlich wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, dass mein Vorhaben nicht so einfach ist, wie ich es mir vorstelle. Allerdings weiß ich nun, nachdem ich die ersten Jahre meiner Ausbildung bereits abgeschlossen habe, dass mein Platz später einmal in der Forschung sein wird, um dieses Ziel mit angehen zu können.
Damals bewarb ich mich jedenfalls erst mal für ein Schulpraktikum bei Bayer und absolvierte es in meinen Sommerferien. Während der aufschlussreichen drei Wochen durfte ich einem Biologielaboranten über die Schulter schauen und entdeckte meine Leidenschaft für den Beruf. Nachdem ich mein Abitur erfolgreich abgeschlossen hatte, bewarb ich mich erneut bei Bayer, diesmal allerdings um einen Ausbildungsplatz. Als ich diesen auch bekam, freute ich mich natürlich sehr.
Schon vor dem Ausbildungsstart vernetzt
Nach dem Einstellungsverfahren und der ärztlichen Untersuchung gibt es von der Jugend- und Auszubildendenvertretung (kurz JAV) vor dem eigentlichen Ausbildungsstart einige Kennenlerntreffen, wie zum beispielsweise eine „Pasta-Party“ oder ein gemeinsames Kennenlerngrillen. Durch diese Aktivitäten bekommt man die Chance, sein Lehrjahr vorab kennen zu lernen und vielleicht sogar schon den ein oder anderen Freund zu gewinnen. Da man am ersten Tag der Ausbildung ohnehin nervös ist, ist es mit Sicherheit für viele eine Erleichterung, einige Gesichter bereits wiedererkennen zu können.
Mein Arbeitsalltag
Während der Ausbildung zum Biologielaboranten bekommt man im Lehrlabor die für den Arbeitsalltag notwendigen Grundkenntnisse vermittelt und befasst sich mit interessanten Themen wie zum Beispiel Mikroskopie, Zellkultur, Anatomie der Säugetiere und Botanik. Man führt eigenständig Versuche durch, die darauf abzielen, richtig mit der Laborwaage umgehen zu können und es werden auch mikroskopische Untersuchungen von Bakterien und Zellen durchgeführt. Zusätzlich wird das Pipettieren geprobt, die Verhaltensregeln in einem Laborbereich studiert sowie der Umgang mit Labortieren vermittelt.
Nach den vier Monaten der Grundausbildung im Ausbildungszentrum werden unterschiedliche Abteilungen bzw. Vorortlabore durchlaufen, in denen die einzelnen Themen detaillierter betrachtet werden. Man arbeitet zum Beispiel im Gewächshaus oder in Zuchten für Insekten, welche im Anschluss mit bestimmten Substanzen behandelt werden, um beispielsweise Malaria zu besiegen. Man betreut auch laufende Versuche mit Tieren und versorgt diese mit Nahrung und Wasser, bereitet Versuche vor und hilft natürlich auch beim Aufräumen. Man wiegt die benötigten Substanzen ab und setzt diese an. In manchen Laboren führt man seinen ganz eigenen Versuch durch, wertet diesen aus und schreibt ein Protokoll darüber. Die Aufgaben sind in jedem Labor unterschiedlich und unsere Ausbilder bemühen sich, dass jeder Azubi die Möglichkeit hat, jeden Bereich kennenzulernen. Da die Labore und dessen Laboranten sich untereinander kennen, besteht die Möglichkeit, auch in weitere Labore für einen Tag hineinzuschnuppern und somit etwas Neues zu lernen.
Derzeit befinde ich mich im zweiten Ausbildungsjahr und war bereits in vier Vorortlaboren. In diesem Lehrjahr steht die Zwischenprüfung bevor. Das heißt, ich komme nun erneut in das Lehrlabor im Ausbildungszentrum, in welchem ich mich zum Ausbildungsbeginn befand. Dort bereite ich mich auf die bevorstehende Prüfung vor.
Trotz Corona voll dabei
Leider haben sich die Umstände in Zeiten des Coronavirus geändert, sodass die Prüfungen nach hinten verschoben wurden. Da die Schulen eine Zeit lang komplett geschlossen waren, konnte ich die Berufsschule leider nicht mehr wie gewohnt besuchen. Stattdessen haben wir von unseren Berufsschullehrern regelmäßig Aufgaben zugeschickt bekommen, die wir eigenständig bearbeitet haben. Da wir auch nicht mehr in die Labore durften, erhielten wir zusätzlich von unseren Ausbildern Aufgaben via E-Mail. Nachdem die Osterferien vorbei waren, hatten wir täglich online Unterricht, denn in das Labor konnten wir leider nach wie vor nicht. Von unseren Ausbildern bekamen wir dann Aufgaben, die wir im Laufe des Tages erledigen mussten. Diese konnten wir sowohl in Einzelarbeit als auch gemeinsam im digitalen Team erledigen. Am Ende des Tages wurden die Ergebnisse vorgestellt und offene Fragen geklärt. Zusätzlich haben unsere Ausbilder das Wichtigste des Tages zusammengefasst. Abschließend kann ich sagen, dass das online Arbeiten erstaunlich gut funktioniert, denn das Einarbeiten in die neuen Programme fiel mir wirklich leicht. Trotz der Zeit im Home Office habe ich das Gefühl, das notwendige Unterrichtsmaterial hilfreich vermittelt und verinnerlicht zu haben. Inzwischen haben sich die Dinge ja auch wieder etwas entspannt, sodass wir wieder auf den Campus zurückkehren konnten.
Bayer und die Krebsforschung
Wie bereits am Anfang meines Blogbeitrages erwähnt, habe ich es mir zum Ziel gemacht, mich an der Krebsforschung zu beteiligen. Bayer ist im Kampf gegen Krebs sehr engagiert, denn das Unternehmen versucht zusammen mit unter anderem dem deutschen Krebsforschungszentrum neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln und somit das Leben der Menschen zu verlängern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Auch als Azubi hat man die Möglichkeit, in Abteilungen zu gelangen, die in diesem Bereich tätig sind. Bayer verfolgt drei Hauptziele im Kampf gegen den Krebs:
- das Blockieren von Signalwegen, die zur unkontrollierten Zellteilung führen
- das Andocken von Molekülen an Krebszellen, um deren gezielte Zerstörung auszulösen
- die Aktivierung des Immunsystems, damit es die Krebszellen selbst eliminiert
Wenn Du Interesse am Thema Krebsforschung hast, kannst Du Dir dazu auch gerne einen interessanten Artikel auf der Bayer Website durchlesen.
Ich hoffe, dass ich Dir mit meinem Erfahrungsbericht genug Einblicke in das Leben einer Biologielaborantin vermitteln konnte. Habe ich Dein Interesse geweckt? Dann bewirb Dich doch für den Ausbildungsstart 2021 und werde ein Arbeitskollege von mir! Ich würde mich sehr freuen.
Ich wünsche Dir alles Gute und bleib gesund!