Meine Ausbildung zur Patentanwaltsfachangestellten
Hallo, mein Name ist Sabrina, ich bin 21 Jahre alt und befinde mich zurzeit im zweiten Ausbildungsjahr zur Patentanwaltsfachangestellten. Die gesamte Ausbildung findet bei Bayer im Bereich Intellectual Property statt, einer Tochtergesellschaft der Bayer AG, mit Standort in Monheim am Rhein.
Wie bin ich zu diesem Ausbildungsberuf gekommen?
Mein Wunsch war es, nach dem Abitur eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich zu absolvieren. Da die Bayer AG ein weltweit operierendes Unternehmen ist und viel Wert auf eine gute Ausbildung legt, habe ich mich umgehend über die verschiedenen Möglichkeiten im kaufmännischen Bereich informiert. Zudem habe ich eine Infoveranstaltung zu den verschiedenen Ausbildungsberufen im CHEMPUNKT in Leverkusen besucht. Dort kam ich das erste Mal mit dem Berufsbild zur Patentanwaltsfachangestellten in Berührung und war sehr interessiert.
Welche Tätigkeiten übt eine Patentanwaltsfachangestellte aus?
Da in einem großen Unternehmen wie der Bayer AG und den damit verbundenen Divisions, viel Aufwand in Forschung und Entwicklung investiert wird, entstehen daraus auch unterschiedliche Ideen und Erfindungen mit zum Teil technischem Hintergrund. Damit diese Erfindungen nicht von anderen Unternehmen verwendet oder kopiert werden, gehört es zu unseren Tätigkeiten diese bei einem zuständigen Amt anzumelden und somit vor Konkurrenten schützen zu lassen. Das gleiche gilt für eine Marke oder ein Design des Unternehmens, beispielsweise für das bekannte Bayerkreuz, unterschiedliche Namen für Medikamente oder ein bestimmtes Verpackungsmuster. Folglich gehört es zu unseren Aufgaben, Anmeldungen (europaweit oder international) bei den zuständigen Ämtern einzureichen, den dazugehörigen Schriftwechsel zu kontrollieren, Fristen für anstehende Gebühren oder Nachreichungen zu überwachen, und eventuell Verfahren gegen Dritte, die ein ähnliches Schutzrecht angemeldet haben oder benutzen, einzuleiten.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Die Ausbildung zur Patentanwaltsfachangestellten dauert in der Regel drei Jahre. Man hat jedoch die Möglichkeit, bei entsprechenden Leistungen, zu verkürzen. Die Berufsausbildung findet in einem dualen System statt – das bedeutet, dass praktisches Arbeiten im Unternehmen und Theorie in der Berufsschule miteinander verbunden werden. Wir haben jede Woche zweimal Berufsschule – also in diesem Fall keinen Blockunterricht. An einem Tag haben wir ganztägigen Unterricht an der Berufsschule, und an dem anderen Tag können wir im Unternehmen bleiben, da wir von dort aus am PC halbtägigen Unterricht haben (Tele-Teaching). Unsere Berufsschule befindet sich in Düsseldorf-Bilk. Dazu kommt einmal die Woche Unterricht in Business English in Leverkusen, um dann abschließend das ‚Business English Certificate‘ von Cambridge zu erwerben.
Welche Voraussetzungen sollten zukünftige Patentanwaltsfachangstellte mitbringen?
Die Ausbildung zur Patentanwaltsfachangestellten ist anspruchsvoll und fordert Dich jeden Tag aufs Neue heraus. Da enorm viel Geld an den Patenten hängt, sollte man sehr präzise und verantwortungsbewusst arbeiten können. Gute Englischkenntnisse, Diskretion und ein freundliches Wesen sind auch von Vorteil beim täglichen Geschäft. Ich kann die Ausbildung sehr empfehlen, da sich die anspruchsvollen und spannenden Tätigkeiten meiner Meinung nach stark von anderen kaufmännischen Berufen unterscheiden und diese Ausbildung zu etwas Besonderem machen.