Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Jennifer ist in der Ausbildung zur Chemielaborantin an unserem Standort in Bergkamen. Erfahre hier, wie sie in die Forschungsabteilung am Berliner Standort schnuppern konnte und welche Erfahrungen sie dort in ihrem Praktikum machen durfte.
Während meiner Ausbildung als Chemielaborantin wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass sich mir die Möglichkeit bietet, ein Praktikum an einem weiteren Standort der Bayer AG zu absolvieren, um meinen beruflichen Horizont zu erweitern. Dieses Praktikum wurde durch eine Bewerbung für das ‚Hermann-Stenger-Stipendium‘ von der ‚Bayer Foundation‘ finanziell unterstützt. Die Standortwahl fiel auf Berlin, da sich dieser Standort mit der Forschung und Entwicklung weiterer Wirkstoffe beschäftigt.
Die Arbeit in einem Forschungslabor war für mich eine neue Welt und auch genau aus diesem Grund so reizvoll. Meine Erwartungen an das Praktikum waren deswegen, so viel neues Wissen mitzunehmen wie möglich und auch die Unterschiede der Labore und ihre Arbeitsweisen kennenzulernen. Um nicht zu viel vorwegzunehmen, meine Erwartungen wurden übertroffen!
Schon bevor ich nach Berlin gekommen bin, wurde sich viel Mühe gegeben, alles für mein Praktikum vorzubereiten, indem Berechtigungen für Programme oder auch Geräte bereitgestellt wurden, was mir den Einstieg vereinfacht hat. Ich konnte direkt loslegen!
Ein neues Umfeld
Zu Beginn wurden mir alle Mitarbeiter*innen vorgestellt, die Labore und Bereiche ausführlich gezeigt und erklärt. Die allgemeine Arbeit lässt sich wie folgt beschreiben: Man hat ein Forschungsprojekt wofür verschiedene Moleküle synthetisiert werden müssen, an denen wiederum unterschiedliche funktionelle Gruppen, Schutzgruppen oder Molekülverbindungen gebunden werden. Das alles kann unterschiedliche Einflüsse auf die ganze Wirkung des Stoffes haben. Als Laborant*in sind die Herstellung, Dokumentation und Auswertung dieser Moleküle der hauptsächliche Arbeitsbereich. So unterschiedlich wie die Moleküle sind, so unterschiedlich können auch die Syntheseschritte sein, wodurch jeder Tag anders ablaufen kann.
Für mich war das Arbeiten in einem Forschungslabor komplett neu, da ich in meiner Vorortstelle in Bergkamen hauptsächlich in der Analytik gearbeitet habe. In meinem allgemeinen Alltag hatte ich, außerhalb der Prüfungsvorbereitung, nichts mit der Synthese von Molekülen zu tun. Dementsprechend kannte ich einige Geräte kaum bzw. kannte ich nur den analytischen Umgang der Geräte, aber nicht den präparativen. Zu Beginn meines Praktikums bin ich zunächst viel bei meinen Betreuern mitgelaufen und mir musste einiges gezeigt werden, bis ich selbstständig arbeiten konnte. Ich musste erstmal die Denkweise, die neuen Geräte und das neue Zeitmanagement in den Griff bekommen, bevor ich mein eigenes Projekt bekommen habe. Ab dann ging es los mit Reaktionen ansetzten, Berechnungen der benötigten Reagenzien durchführen, Reaktionskontrollen beurteilen, Aufreinigung des Produkts, Probe zur Analytik abgeben und die Ergebnisse auswerten und dokumentieren.
Vielfältigkeit bereichert
Dabei habe ich vieles an neuem Wissen mitnehmen, aber auch altes Wissen vertiefen können. Da ich eine Person bin, die durch das selbständige Arbeiten am meisten lernt und so theoretisches Wissen verinnerlichen kann, konnte ich meinen Horizont erweitern und auch mein Verständnis für Laborgeräte festigen.
Was mir noch besonders gut gefallen hat, waren die unterschiedlichen Einblicke, die ich in verschiedenste Bereiche bekommen habe. Dadurch hatte ich immer mal wieder Tagesausflüge in die Abteilung der Analytik, der Biologielaborant*innen oder auch der AMC (=Automatisierte medizinische Chemie), wo sich interessante Gespräche gebildet haben und ich wahrscheinlich Dinge sehen durfte, die ich sonst nie im Leben gesehen hätte.
Als Fazit lässt sich somit sagen, dass dieses Praktikum eine einzigartige und sehr wertvolle Erfahrung für mich war. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich konnte interessante Einblicke in die präparative Arbeit in einem Forschungslabor bekommen. Ich habe gelernt, dass die Laborarbeit als Chemielaborant*in überall sehr unterschiedlich sein kann, was diesen Beruf aber aus meiner Sicht noch vielseitiger macht und ich bin froh, einen Beruf gefunden zu haben, der so gut zu mir passt.
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