Mein Erlebnisbericht – über die Weiterbildungschancen einer Chemielaborantin
Hallo, Ihr interessierten Leser! Ich heiße Verena und möchte Euch gerne von meinem Werdegang als Auszubildende zur Chemielaborantin, über eine IHK-Weiterbildung bis hin zu einem berufsbegleitenden dualen Studium bei Bayer erzählen.
Wie alles Begann
Nach dem Abitur wusste ich, dass ich zukünftig im chemischen Bereich arbeiten möchte. Ich habe mich an einer Uni für Chemie eingeschrieben und dort angefangen zu studieren. Nach einigen Wochen merkte ich, dass mein Interesse zu dem Thema passt, ich allerdings praxisorientierter lernen und arbeiten wollte. Also bewarb ich mich für eine Ausbildung zur Chemielaborantin und hatte Glück, bei Bayer in Wuppertal starten zu können.
In der Ausbildung habe ich mit Freude mein Handwerk und die dazugehörigen naturwissenschaftlichen Kenntnisse erlernt. Dazu konnte ich in diversen Abteilungen der zwei Wuppertaler Werksteile einen guten Rundumblick für die chemische Forschung und Entwicklung von Pharmaprodukten sammeln. Dabei habe ich Einblicke in sehr vielfältige Arbeitsgebiete erhalten.
Der Berufseinstieg
Inzwischen habe ich die Ausbildung abgeschlossen und meinen Berufseinstieg souverän gemeistert. Nach einem Jahr wollte ich meine theoretischen Kenntnisse noch weiter vertiefen und mehr dazu lernen, sodass ich für zwei Jahre nebenberuflich an einer IHK-geprüften Fortbildung zur Synthesetechnikerin teilgenommen habe.
Die Arbeit im Labor der chemischen Wirkstoffentwicklung macht mir nach wie vor sehr viel Spaß. Es ist eine sehr abwechslungsreiche und fordernde Tätigkeit zur Projektarbeit, mit vielen Schnittstellenpartnern und komplexen Aufgaben und Herausforderungen.
Weitere Herausforderungen: Duales Studium
Letzten Sommer wurde mir dann die Teilnahme an einem Pilotprojekt zu einem dualen Studium neben meiner regulären Tätigkeit als Facharbeiterin angeboten. Nun ja, ich bin keine 20 mehr aber dennoch ist dies eine riesen Chance und es gibt schließlich immer etwas Neues zu lernen. Das Studium zum Bachelor in Pharmazeutischer Chemie eignet sich hervorragend als Backgrounderweiterung für die Funktion der chemisch und pharmazeutischen Entwicklung, in der ich und die anderen Teilnehmer tätig sind.
Je nach Semester-Lehrplan haben wir an zwei bis vier Tagen pro Woche Vorlesungen an der TH Köln am Campus Leverkusen. Davor oder danach sind wir in der Firma und gehen unserer Arbeit im Labor nach. Gelegentlich auch mal von Zuhause aus, um schriftliche Auswertungen zu machen und unnötige Fahrten zu minimieren.
Die Arbeit und das Studium unter einen Hut zu bringen ist nicht leicht und erfordert eine gute Organisation der verschiedenen Aufgaben- und Arbeitspakete. Ebenso, wie ein hohes Maß an Flexibilität und regelmäßiger Aktualisierung der Prioritäten.
In außergewöhnlichen Zeiten von Corona
Im zweiten Semester war die Hoffnung groß, dass sich der inzwischen erprobte Alltag noch besser strukturieren und gestalten lässt. Nach einer Woche Vorlesungszeit wurde dann aber die Uni durch die aktuelle Corona-Pandemie für Präsenzvorlesungen geschlossen. Jetzt galt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Zeit gut zu nutzen, um den Lehrstoff teilweise im Home-Office mit Hilfe digitaler Medien - ähnlich wie bei einem Fernstudium zu erledigen. Auch wenn ich besser und lieber in Präsenzvorlesungen verstehen und lernen kann, ist es eine ganz besondere und persönliche Herausforderung für mich am Ball zu bleiben.
Ich hoffe, dass das nächste Semester wieder normal abläuft und ich in etwa dreieinhalb Jahren meinen Bachelorabschluss erfolgreich absolvieren werde. In meinen Augen ist dieses Pilotprojekt von Bayer aber eine tolle Möglichkeit, um sich nach Abschluss der Ausbildung noch mit einem berufsbegleitenden Studium weiterzubilden. Und wer weiß – vielleicht habt Ihr ja auch mal die Gelegenheit dazu.