Die Ausbildung als Chemiekant:in
Was macht man als Chemikant/-in?
Als Chemikantin bin ich für die Überwachung, Herstellung und Kontrolle der chemischen Prozesse in unseren Produktionsanlagen verantwortlich. Wir bedienen hauptsächlich große Anlagen, weil wir eine hohe Menge an Lösemitteln herstellen, damit diese zur Weiterverarbeitung für die Produktion der Arzneimittel genutzt werden können.
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
In den Betrieben lernt man als Azubi alle praktischen Arbeiten, die von unseren Mitarbeitern der Produktion im Alltag getätigt werden müssen und durch das Mithelfen bei den betrieblichen Einsätzen sieht der Arbeitsalltag von Azubis wirklich abwechslungsreich aus. Die Produkte, die wir herstellen, sei es Feststoffe oder auch Lösemittel, werden von uns entweder weiterverarbeitet oder verkauft. Wir lernen also schon viele Prozessschritte in unserer Ausbildungszeit kennen.
Für wen ist der Beruf geeignet?
Ich persönlich hatte schon immer Interesse an der Naturwissenschaft. Auch während meiner Abiturzeit hatte ich meine Leistungskurse in Mathematik und Chemie. Wenn man Interesse an den Naturwissenschaften hat, aber keine Erfahrung mitbringt, reicht das schon vollkommen aus, da man in der Ausbildung bei 0 anfängt. Es besteht daher nicht die Chance, dass die Azubis nicht mitkommen können. Wenn man sich nicht sicher ist, bietet Bayer auch Schülerpraktika oder an einigen Standorten das einjährige Starthilfeprogramm an, bei denen man schauen kann, ob dieser Beruf einem liegen könnte oder nicht.
Ist der Beruf auch für Frauen/Mädchen geeignet?
Aufgrund von veralteten Informationen, die sich vielleicht noch auf frühere Arbeitsbedingungen beziehen, denken viele noch, dass es kein Beruf für Frauen sei. Die Anlagen sind in der heutigen Zeit allerdings hoch modernisiert und es stehen viele technische Hilfsmittel zur Verfügung. Außerdem kann das meiste von der Messwarte aus ferngesteuert werden, daher steht Frauen/Mädchen absolut nichts im Weg, um diesen Beruf auszuüben.
Was ist das Beste an deinem Beruf?
Das Beste an meinem Beruf ist die Produktion der Arzneimittel. Es ist sehr aufwändig einen Stoff für die Weiterverarbeitung oder Fertigstellung herzustellen. Wir bearbeiten Produkte von fest zu flüssig oder aber auch andersherum, oftmals bleibt es da auch nicht nur bei einem Durchlauf. Da noch viele weitere Schritte wie z.B. das Waschen, Wartezeiten für gewisse Reaktionen oder Destillationen im Spiel sind, dauert es sogar Tage, bis nur ein Teil der Produktion angeschlossen ist.
Wie bist du auf den Beruf gekommen?
Durch mein schon immer bestehendes Interesse an der Naturwissenschaft, habe ich mich darüber informiert, welche Chemie-Konzerne es in meiner Nähe gibt. Viele meiner Bekannten arbeiten schon bei Bayer, was mir den Grund gab, mein Schülerpraktikum in der Sekundarstufe I bei Bayer zu absolvieren. In dem Praktikum konnte ich drei Wochen lang Einblicke in die Berufe der Chemikantin und Chemielaborantin bekommen. Mir ist aufgefallen, dass ich Chemie nicht in kleiner Form betreiben möchte und auch nicht die Geduld für kleine Mengen mit viel Wartezeit habe. Ich wollte mit großen Mengen Anlagen betreiben und lernen, diese zu bedienen, was mir den Grund für diese Ausbildung gab. Bis jetzt kann ich mich nur als Chemikantin identifizieren.
Ist für dich klar, was du nach deiner Ausbildung machst?
Während meiner Ausbildung habe ich viele Arbeitskolleg:innen und verschiedenen Bereiche kennenlernen dürfen und dies hat in mir das Interesse geweckt, nach meiner Ausbildung eventuell eine Weiterbildung zur Technikerin oder Meisterin zu machen. Wohin mich die Reise genau bringt, weiß ich aber noch nicht genau.